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DIE WIRKLICHKEIT IST SOWIESO DA
groupshow
opening 17th august
18.8. - 18.9.2022
Weltkunstzimmer Düsseldorf
Eröffnung 17. August 19 Uhr
18. August - 18. September 2022
Ronsdorfer Straße 77a, 40233 Düsseldorf
Mit Arbeiten von Guy Ben-Ner, Willem Boel, Peter Buggenhout, Rui Chafes, Vajiko Chachkhiani, Alice Channer, Louisa Clement, Paul Czerlitzki, Bart De Clercq, Edith Dekyndt, NK Doege, Peter Ewig, Isabella Fürnkäs, Alex Grein, Matthias Grotevent, Tobias Hantmann, Elmar Hermann, Andreas Johnen, Robert Kraiss, Schirin Kretschmann, Timo Kube, Stephan Machac, Claudia Mann, Aron Mehzion, Christine Moldrickx, Wolfgang Plöger, Thomas Pöhler, Philipp Röcker, Max Schulze, Juergen Staack, Sebastian Utzni
Kuratiert von Thomas W. Rieger und Janine Blöss
IN FERNER ZUKUNFT, EINER WEIT ENTFERNTEN GALAXIS, IN DIE ES DIE MENSCHHEIT UND ANDERE SPEZIES VERSCHLAGEN HAT, EXIS-TIERT KEINE KUNST MEHR. EIN ALIEN ZITIERT PIET MONDRIAN: „WIR WERDEN KEINE BILDER UND SKULPTUREN MEHR NÖTIG HABEN, WEIL WIR IN DER VERWIRKLICHTEN KUNST LEBEN.“ EINE SPEZIES TELEPORTIERT IRDISCHE KUNSTWERKE DER VERGANGENHEIT ALS GESCHENKE. DIE BEHÖRDEN INTERPRETIEREN DIE UNBEKANNTEN OBJEKTE UND WERTEN SIE AUS. SIE WERDEN ZU MACHTINSIGNIEN STILISIERT UND IN VERWERTUNGSKREISLÄUFE ÜBERFÜHRT. DAS RUFT EINE WIDERSTANDSBEWEGUNG AUF DEN PLAN ...
In Feldevayé. Roman der letzten Künste beschreibt Dietmar Dath eine Revolution, ausgelöst durch die Beschäftigung mit vergessenen (Kunst)Objekten, die ihre Interpretator*in-nen nicht verstehen, aber dazu anregen, selbst Dinge her-zustellen, die sie nicht verstehen. Was geschieht also mit uns, wenn wir Kunst völlig neu entdecken? Zurück in die Gegenwart, die Wirklichkeit, das Jetzt – in Realitäten, mit denen Menschen auf wunderbare, brutale, tragische, profane, mythische, wie-auch-immer Weise kon-frontiert sind. Die aktuellen Definitionen von Wirklichkeit bewegen sich zwischen Ungewissheit und radikaler Kons-truktion. Weder Neurobiologie noch Physik liefern absolute Verbindlichkeiten. Innerhalb dieser Verunsicherung ist es die Qualität der Kunst, dieses Zweifeln produktiv zu ver-arbeiten, Potentiale zu entdecken, neue Wirklichkeiten zu erfinden und Gegenmodelle zu entwickeln. Die meisten der gezeigten Kunstwerke sind innerhalb der letzten Jahre entstanden, in denen sich die Situation für Künstler*innen und Produzent*innen teils dramatisch ver-ändert hat, in denen der Stellenwert und die Relevanz von Kunstproduktion und kultureller Teilhabe neu verhandelt wurde. Der Ausstellungstitel spielt mit einer gewissen Lar-moyanz – als sentimentaler Abstand zu dem, was sich nicht ändern lässt, als Flucht aus der Wirklichkeit, sowie als kriti-sches Potential mit Blick auf die Gesellschaft, das Engage-ment fordert, andere, alternative Ideen und Möglichkeiten mitzudenken. Das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit öffnet neue Erkenntnisräume, Perspektiven und Weltsich-ten, bringt pointiert und intuitiv Dinge in den Fokus, die bis-her so nicht gesehen oder erfahren worden sind. Kuratiert von Janine Blöß und Thomas W. Rieger, in Zusam-menarbeit mit dem WELTKUNSTZIMMER Team.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Festivals THE BIG NOW – 10 Jahre Weltkunstzimmer statt.
Foto: Claudia Mann Vitruvian in der Ausstellung "Hab keine Angst vor mir" MMK Passau, fotografiert von Marion Benoit